Kinderchor Ladonky

„ Mama, wie weit ist die Ukraine?"

 

Auftritt des ukrainischen Kinderchores Ladonky in der Grundschule Maienbeeck

 

Das neue Schuljahr war gerade 4 Tage alt, da gab es an der Grundschule Maienbeeck bereits einen zweiten Höhepunkt direkt nach der Einschulung: Auf Vermittlung von Julia Lippstreu, Leiterin des Familienzentrums Mullewapp, gaben Mitglieder des ukrainischen Kinderchores Ladonky mit einem Konzert beeindruckende Proben ihres Könnens.

Alle Kinder unserer Schule, darunter auch Flüchtlingskinder aus der Ukraine, die Lehrer und Betreuer hatten sich in der Turnhalle unserer Schule versammelt, um den Auftritt dieses Chores mitzuerleben.

Eine ganze Stunde lang lauschten alle wie gebannt den für sie ungewohnten Klängen in einer

ungewohnten Sprache. Frau Lippstreu fungierte als Dolmetscherin und erklärte zunächst immer auch, worum es in den einzelnen Liedern geht. Dabei sprang der Funke, gezündet durch die Sängerinnen und Sängern des Chores sofort zu den zum Teil gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern im begeisterten Publikum über, der sich immer wieder in langanhaltendem Beifall zeigte.

Die Schulleiterin, Frau Landschek, hatte das Angebot des Familienzentrums, diesen Chor in der Schule auftreten zu lassen, sofort angenommen, bietet es doch einmalige Gelegenheit, den völkerverbindenden Charakter der Musik für die heranwachsende Generation durch die Lehrerinnen und Lehrer an einem erlernbaren Beispiel, pädagogisch sinnvoll zu nutzen. Und das bot dieses jahrgangsübergreifende Projekt allemal.

Beeindruckt waren die Schülerinnen und Schülern besonders auch von den verschiedenen buntenTrachten, die die jungen Künstlerinnen und Künstler extra für das Konzert angelegt hatten.

Die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 15 Jahren aus Kiew verbrachten Mitte des Monats eine zehntägige Ferienfreizeit in Bad Bramstedt. Anliegen dieser gemeinsam vom Familienzentrum Mullewapp, der Stadt Bad Bramstedt, der Katholischen Pfarrei und vielen anderen ehrenamtlichen Mitstreitern organisierten Aktion war es, den Kindern aus der Ukraine ein paar unbeschwerte erlebnisreiche Erholungstage zu gestalten, an denen sie sich bei einem bunten Ferienprogramm erholen und auch mit anderen ukrainischen Flüchtlingskindern, die gegenwärtig in Bad Bramstedt untergebracht sind, treffen konnten.

Für die Organisatoren war es aber auch wichtig, so Julia Lippstreu, diesen KIndern und Jugendlichen bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse in der Heimat psychosoziale Unterstützung zu geben, um gestärkt und mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen wieder nachhause fahren zu können. Julia Lippstreu hofft nun, wie alle anderen Mitstreiter auch, dass recht viele Bürgerinnen und Bürger diesen einzigartigen Kinderchor bei seinen Konzerten in der Stadt, in Kirchen und Schulen begleitet und erlebt haben.

Beim Verlassen der Turnhalle nach dem Konzert fragte mich meine Tochter: “ Mama, wie weit ist die Ukraine?“

Lena Rosenfeld, Elternvertreterin der Klasse 3b am Standort Bad Bramstedt

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